Kabinett

Nach dem deutschen Weingesetz die niedrigste Stufe der Qualitätsweine mit Prädikat. Elegante, ausgereifte Weine der gehobenen Güteklasse, die bestimmten gesetzlichen Anforderungen bezüglich Mindestmostgewicht, Lese, Rebsorten, Geschmack usw. entsprechen und eine amtliche Prüfnummer tragen müssen.

Kaltgärung

Vor allem bei modernen Weißweinen praktizierte Gärmethode, nach der die Moste bei 14 bis 18 Grad Celsius langsam vergoren werden, um duftige, frische und junge trinkbare Weine zu bekommen.

Kamm, Rappen

Stielgerüst der Traube. Bei der Rotweinbereitung trennt man die Kämme wegen ihres hohen Gerbstoffgehaltes von den Beeren ab, damit bei der Maischegärung nicht zu viel Gerbstoffe in den Wein gelangen. Auch bei der Bereitung guter Weißweine empfiehlt sich das Abbeeren (Entrappen) vor dem Keltern. Nach dem Auspressen können die Kämme als Viehfutter oder organischer Dünger für den Weinberg verwendet werden

Kapsel

Hülle zum Schutz des Flaschenverschlusses, häufig farbig, manchmal mit Firmenaufdruck versehen. Die meisten Kapseln bestehen aus PVC (70%), Aluminium oder Polyethylen, wobei letzteres als umweltverträglichste Alternative gilt. Höhere Qualitäten werden mit Zinnkapseln ausgestattet.

Karaffe

Geschliffene, meist bauchige Glasflasche, in der Wein serviert wird.

Keller

Ein guter Weinkeller soll eine gleichmäßige Temperatur von 12-17°C aufweisen, gut gelüftet, trocken und dunkel sein. Da der Wein durch den Korken atmet, sollten in seiner Nähe keine scharf riechenden Lebensmittel oder Lösungsmittel aufbewahrt werden. Zu warm gelagerte Weißweine verlieren rasch an Frische. Rotweine und Likörweine benötigen keinen kühlen Keller.

Kellerei

Weinproduzierender Betrieb, der im Gegensatz zum Weingut meist nicht über eigene Rebflächen verfügt, sondern Most oder Wein von Traubenerzeugern aufkauft.

Kellermeister

Alte Berufsbezeichnung für den Handwerksberuf des Weinküfermeisters. Nach einer dreijährigen Lehrzeit kann der Auszubildende sich bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer der Küfergehilfenprüfung unterziehen und nach weiteren drei Jahren Praxis die Weinküfermeisterprüfung ablegen. Für die Arbeiten im Weinberg wird die Laufbahn des ‘Winzermeisters’ eingeschlagen.

Kelter

Presse zum Ausdrücken des Saftes aus der Traubenbeere. Der Most läuft dabei je nach Preßdruck mehr oder weniger vollständig aus der Maische ab; zurück bleibt der Trester. In alten Zeiten wurden zur Mostgewinnung die Trauben mit den Füßen getreten.

Kernig

Bezeichnung für einen Wein mit kräftiger Säure, der Festigkeit, Biß und Kern hat, aber noch nicht auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung ist.

Klärung

Entfernen von Trübungen; Ziel ist ein glanzheller, haltbarer Wein. Neben der Selbstklärung durch Absinken von Schwebstoffen (Bodensatz, Depot) stehen zwei Methoden zur Verfügung, die Schönung und die Filtration. Beide Verfahren bringen bei richtiger Anwendung vollen Erfolg, oft werden beide kombiniert.

Klingelberger

In den Orten aus Baden gebräuchliche Bezeichnung für den Riesling.

Klon

Die durch vegetative, d.h. durch Stecklingsvermehrung entstandene Nachkommenschaft eines einzigen Mutterstockes. Alle Reben eines Klones haben also die gleiche Gen-Ausstattung. Die Klonenselektion ist eine Auslesezüchtung mit dem Ziel, gesunde, leistungsstarke Reben mit guter Anpassung an Boden und Klima zu vermehren.

Kohlendioxyd

(= CO2) Während der Gärung entstehendes Gas, das normalerweise in die Luft entweicht. Die Weine sind daher, wenn sie abgefüllt werden still (Stillweine). In Schaum- und Perlweinen, die in geschlossenen Behältern gegoren wurden, bleibt Kohlendioxyd enthalten (in gelöster Form als Kohlensäure). Auch in jungen Weißweinen können noch Reste von Kohlensäure vorhanden sein. Sie machen den Wein spritzig. In gelagerten Weinen, insbesondere n reifen Rotweinen, darf dagegen keine Kohlensäure enthalten sein.

Kohlensäuremazeration

Methode, um Farbe und Frucht zu intensivieren. Ungepresste, ganze Trauben werden unter Sauerstoffausschluß mit Kohlensäure enzymatisch vergoren. Typisch ist die Kohlensäuremazeration für den Beaujolais.

Korken

Flaschenverschluß aus Rinde der Korkeiche (Quercus suber). Sie wächst vor allem in Portugal, Spanien, auf Sardinien und Nordafrika. Die Rinde wird, nachdem sie vom Baumstamm gelöst ist ein halbes Jahr gelagert, dann gekocht, gebleicht und desinfiziert, bevor der eigentliche Korken herausgestanzt wird. Die Haltbarkeit des Korkens beträgt, je nach Luftfeuchtigkeit im Keller, mindestens 25 Jahre. Danach muß die Flasche gegebenenfalls neu verkorkt werden.

Korkgeschmack

Unangenehmer Geruchs- und Geschmacksfehler, vermutlich verursacht durch mangelhafte Desinfektion, ungenügende Selektion oder zufällige Wechselwirkungen zwischen Chlor (Bleichmittel) und bestimmten Schimmelpilzen, die in den korkverarbeitenden Betrieben oder in der Kellerei vorhanden sind. Dabei entsteht Trichloranisol (TCA), jene Substanz, die für den muffligen, moderigen Korkton verantwortlich ist.

Korkmotte

Kleinschmetterling, der seine Eier in Holzspalten oder in die Porengänge von Korken ablegt. Die schlüpfenden Räupchen fressen sich in den Kork hinein, so dass Wein ausfließen und Luft in die Flasche eintreten kann. Man erkennt das Schadbild an feinem Korkstaub und zentimeterlangen ‘Bärten’, die von der Flaschenmündung herabhängen. Der Befall ist zunehmend auch in Privatkellern mit Holzregalen festzustellen. Zur Bekämpfung verwendet man Räuchertabletten oder Strips, die in Drogerien erhältlich sind. Die günstigste Bekämpfungszeit liegt während des Mottenflugs im Juli bis August.

Körperreich

Der Körper ist die innere Substanz des Weines. Als körperreich bezeichnet man die Weine, die reichlich Extrakt, Alkohol und eine angenehm betonte Säure aufweisen. Ähnliches drücken auch die allgemein geläufigen Begriffe kräftig und vollmundig aus. Gegenteil: leicht, körperarm.

kräftig

Charaktervolle, kernige, herzhafte Weine mit viel Extrakt, Gerbstoff und Säure.

Jeroboam

Riesenweinflasche mit einem Fassungsvermögen von 4,5 l, also sechs Normalflaschen.

Johannisberg

Im Schweizer Wallis erzeugter Weißwein aus Sylvanertrauben.
Berühmtes Schloß im Rheingau mit ebenso berühmten Rieslingweinen.

Johannisberger Riesling

In Kalifornien gebräuchliche Bezeichnung für die Rebsorte Weißer Riesling.

Joven

= span.: Bezeichnung für den Jungen, schon im Jahr nach der Lese auf den Markt gebrachten Rotwein.

Jungfernwein

Wein aus der ersten Lese eines neubepflanzten Weinbergs, die meist im dritten Jahr nach der Neuanlage eingebracht wird. Nach vier Jahren Standzeit wird mit dem ersten vollen Ertrag gerechnet.

Jungwein

Nach der Gärung entsteht aus dem Federweißen der spritzige Jungwein mit seinem typischen Gär- oder Jungweinbukett. Er ist noch nicht oder gerade erst von den Hefen abgetrennt und enthält noch gelöste Gärungskohlensäure.

Internationale Rebsorte

Bezeichnung für Weltweit angepflanzte Rebsorten wie Merlot, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Pinot noir, Sauvignon blanc.

Halbstück

Bezeichnung für Holzfässer mit 600 Liter (Rheingau) oder 500 Liter Fassungsvermögen (Mosel).

Halbtrocken

Geschmacksangabe für Weine mit einem Gehalt an Restzucker zwischen 10 und 17 Gramm pro Liter.

Halsschleife

Am Flaschenhals angebrachtes zusätzliches Etikett, enthält oft die Jahrgangs- und Prädikatsangaben und das Prämierungsemblem.

harmonisch

Bezeichnung für Weine, deren Geschmackskomponenten optimal aufeinander abgestimmt sind. Auch kleine Weine können und sollen harmonisch sein.

hart

Unangenehmer Geschmackston mit leicht zusammenziehender Wirkung auf die Schleimhäute, verursacht durch hohen Gerbstoffgehalt, teilweise auch zu hohe Säure. In der Jugend hart wirkende hochwertige Weine können mit längerer Lagerung gewinnen, indem sie sich mit den Jahren abrunden und gefälliger werden.

Hefe

Einzellige Mikroorganismen, die zur Gruppe der Pilze gehören . Sitzt auf den Beerenhäuten, geht bei der Traubenpressung in den Most über und bewirkt die Umwandlung des Zuckers in Alkohol – Gärung. Wenn zuwenig Hefen im Most vorhanden sind, muß die Gärung mit Reinzuchthefen in Gang gesetzt werden.

herb

Gerbstoffhaltige, säurereiche Weine. In der Gastronomie verbreiteter Ausdruck für säurebetonte Weine mit wenig Restsüße.

Heuriger

  • In Österreich gebräuchliche Bezeichnung für Winzerlokale, in denen junger Wein ausgeschenkt wird.
  • Bezeichnung für den jungen Wein in Österreich.

Histamin

In geringen mengen im Rotwein enthaltener Stoff (1,5 bis maximal 10 Milligramm pro Liter), der allergische Reaktionen auslösen kann.

Holzgeschmack

Normalerweise gewünschte Geschmackskomponente eines im neuen Eichenholzfaß – Barrique ausgebauten Weins. Als Vanille- oder Röstton schnell erkennbar. Wenn der Holzgeschmack dominiert, spricht man von überholzten Weinen.

Hybridrebe

Kreuzung von amerikanischen Reben mit europäischen Vitis-vinifera-Reben. Haben sich nicht durchgesetzt, weil die Weine oft fremdartige Aromen aufweisen.

Ganztraubenpressung

Keltern von Weintrauben ohne Entrappen, um hochwetigere Moste zu erhalten.

Gärung

Zersetzung organischer Verbindungen unter dem Einfluß von Enzymen. Durch die Einwirkung der Hefe und ihrer Enzyme wird der Zucker im Traubenmost in Äthylalkohol (C2H5OH) und Kohlensäure (CO2) aufgespalten. 1 Oechslegrad ergibt rund 0,13 g/l Alkohol.

Gelatine

Weinzusatzstoff, mit dem Proteine aus dem Rotwein herausgeholt werden.

Gerbstoffe (Tannine)

Organische Inhaltsstoffe des Weines und Traubensaftes mit zusammenziehender (adstringierendem) Geschmack. Sie kommen hauptsächlich in den Stielen, Kernen und Beerenschalen der Trauben vor. Bei kräftigen Rotweinen wirken sich die Tannine positiv auf den Geschmack aus, nicht so bei Weißweinen.

Gran Reserva

Spanischer Rotwein, der sechs Jahre im Keller gereift ist, davon mindestens zwei Jahre im Holzfaß.

Grand Cru

In Bordeaux und Burgund gebräuchliche Bezeichnung für die besten Châteaux-Weine bzw. die besten Lagen. Die Einstufung als Gran cru (in Bordeaux zum Teil noch einmal unterteilt in er’s- bis fünfrangige Grands crus) beruht auf einer Klassifikation der besten Weinqualitäten und Weinbergslagen.

Grand Vin

= frz. großer Wein. Bezeichnet in Bordeaux den Hauptwein eines Château gegenüber dem Zweitwein.

Graufäule

Schimmelbefall der Traube, durch den die Beerenhaut und das Fruchtfleisch zerstört werden. Der Faulpilz tritt besonders nach Regenfällen im September oder Oktober auf.

Großlage

Deutsche Herkunftsbezeichnung. Zusammenfassung mehrerer Einzellagen. aus denen Weine ähnlicher Art und Güte gewonnen werden. In den deutschen Weinbaugebieten gibt es 150 Großlagen, die im Durchschnitt 600 ha groß sind und 15 Einzellagen umfassen.

Grün

Wein mit unreifer Säure.

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